Ein Mann ist keine Rolle, kein Skript, kein Kostüm,
er trägt keine Maske, kein Heldenkostüm.
Er steht, wo die Stille den Lärm übertönt,
und hört, was der Kummer im Schweigen versöhnt.
Er ist Bruder und Sohn, ist ein Vater im Geist,
ein Cousin, der beim Festbrot den Tisch mit dir kreist.
Ein Großvater, dessen Geschichten noch glühn,
wenn Enkel in Träumen durchs Zeitfenster ziehn.
Er nährt ohne Prunk, ohne Lohn und Verdienst,
was wächst aus dem Boden, woran du dich dienst.
Er schützt nicht mit Waffen allein, sondern schlicht
mit Klarheit im Urteil, mit Anstand im Licht.
Ein Mann kämpft mit Schwert, wenn Gerechtigkeit ruft,
doch schweigt auch mit Würde, wenn Zweifel verpufft.
Er schreibt mit der Feder, wo Mut Worte braucht,
und atmet noch Freiheit, wo Angst längst verraucht.
Er fällt nicht dem Lärm, dem Geheul einer Zeit,
die alles verwirft, was Beständigkeit zeigt.
Er steht wie ein Baum, der den Sturm nicht verbiegt,
weil Wurzeln ihm sagen, wo Heimat sich wiegt.
Er ist nicht perfekt, nicht aus Marmor gehau’n,
doch dort, wo er liebt, kann das Leben vertrau’n.
Ein Mann ist kein Bild, das im Schaufenster glänzt –
er ist Herz, das sich sorgt, auch wenn keiner’s erkennt.