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Ein Blatt
Nun ruht beschienen golden hell Im milden Licht Erinnerung Auf weichem Laubbett Erdengrund Umhüllt vom Hauch Vergänglichkeit Ein Blatt Dass gestern hoch noch hing Am großen grünen Lebensbaum Schien unverwundbar, stark, so lebensfroh Und doch… Auch Zufall man es nennen mag Des Schicksals unergründlich Weg Der es hinfort dann reisen ließ Ins unbekannte Land der…
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Krönung statt Abschied.
O Herbst, du Krone reifer Zeit, du trägst die Fülle still zur Erde, du kleidest Flur in Herrlichkeit, damit sie reich an Früchten werde. Die Sonne neigt sich, mild und rein, und streut ihr Gold auf Wies’ und Felder, kein Schatten kann mehr traurig sein, denn Segen wohnt in allen Wäldern. Ein Fest der Farben,…
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Der Herbst schleicht sich an.
Der Herbst schleicht sich an, leise und bedacht, als wolle er das sanfte Gleichgewicht der Natur nicht stören. Unter seinen Füßen knistert das Laub, als verhülle es die Erde in einen goldenen Schleier. Die ersten Meisen kündigen, mit ihren süßen Stimmen, die stille Ankunft des Wandels an, während die Luft bereits die frische Kühle des…
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„Natur in mir“
Die Gipfel schweigen still und weit, ein Nebel legt den Morgen sacht. Die Seele fühlt in Dunkelheit den Atem einer höhern Macht. Der Sommer schwand, der Herbst begann, die Bäume kleiden sich in Gold. Und was nicht bleiben, sterben kann, das ist es, was die Seele hold. Ein Bach verrinnt, ein Vogel singt, die Stunde…
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Der Dichter auf Wanderschaft
Der Sommer endet, wie er kam, mit Regen über’m Horizont. Die Wälder flüstern still und zahm, wo Nacht den letzten Glanz besonnt. Der Dichter schreitet leis und weit, sein Stab klingt auf dem Wanderpfad. Die Seele atmet Dunkelheit, der Herbst legt Gold auf jedes Blatt. Ein Bach verrinnt in Traum und Klang, der Vogel ruft…
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„Der leise Fall“ als Herbstballade
Im ersten Nebel geht die Stimme leise, die Straßen rauschen ohne Widerhall. Man sagt, der Herbst sei nur Natur auf Reise – doch ist er Spiegel unsrer eignen Fall. Die Blätter, einst die Fahnen unsrer Träume, sie lösen sich und flattern ungezähmt. Der Baum bleibt nackt, wie Wahrheit ohne Räume, wo man das Denken schweigend…
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„Herbstgedanken“ als Sonett
Der Herbst ist Kunst: er malt mit stillen Händen, bemalt das Loslassen in feurigem Gewand. Was Blätter sind, die sich dem Wind verpfänden, ist Seelenspur, die unvergänglich stand. Der Sommer lockte uns mit vollen Tischen, doch erst im Herbst zeigt sich, was wirklich bleibt. Im Fallen hebt Erinnerung die frischen Gefühle, die kein Jahreslauf vertreibt.…
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Der Herbst erscheint mit sanftem Klang
Der Herbst erscheint mit sanftem Klang, ein stiller Hauch durchzieht die Flur, das Laub zerfällt im Zeitgesang, vergoldet liegt die Welt in nur. Die Sonne zögert matt und bang, ihr Strahl verweilt im Abendlicht, die Tage sind nicht mehr so lang, doch schenken sie ein mild Gesicht. Im Rascheln alter Blätter lebt das süße Lied…
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Vom Werden und Vergeh’n
Das Alte geht, es senkt das Haupt, im Nebel fällt das letzte Blatt. Ein Wind, der durch die Felder läuft, nimmt mit, was keine Wurzel hat. Ein Hauch von einst durchzieht die Fluren, ein Duft von Korn, von reifer Frucht. Was war, das ruht in stillen Spuren und schweigt in herbstlicher Vernunft. Der Sommer zog…
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Vor der Winterpracht.
Die Wege liegen still im Nebelgrau, ein letzter Vogel zieht ins Land der Ferne. Am kahlen Ast glänzt still ein Tropfen Tau, der Morgen schaut in trübe, matte Sterne. Die Schritte hallen leis im welken Hain, die Erde atmet frostig ihre Lieder. Ein Wind verweht das letzte Sonnenschein, und alles neigt sich sanft zur Ruhe…
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Ende des Sommers.
Der Sommer geht, das Licht verblasst, der Abend naht in mattem Rot. Was nicht gereift, das fällt zur Rast, der Tag verneigt sich still dem Tod. Die Felder schweigen abgeerntet, kein Lied mehr zieht durch Flur und Wind. Was nicht ins Herz gesammelt wurde, verliert sich wie ein flüchtig Kind. Ein Sturm erhebt sich überm…
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Der Sommer geht.
Der Sommer geht, der Sturm er kommt, was nicht gereift, das fällt vom Baum. Was nicht gesammelt, zieht im Wind – verliert sich still in Zeit und Raum. Doch kaum hat sich der Sturm gelegt, ruht Laub auf Wegen, bunt und klar. Ein neuer Takt beginnt im Land, als sei das Alte immerdar. Denn was…
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Großstadt im Jahreskreis
Frühling Ein leises Lied weht durch die neuen Straßen, und Knospen öffnen sich im warmen Wind. Die Menschen lachen, die sich wiederfassen, und jedes Herz beginnt, neu zu erblühn. Sommer Die Gassen leuchten hell in goldnen Stunden, die Dächer glühn im sanften Abendschein. Man tanzt im Takt, als wär die Zeit verschwunden, und jede Seele…
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die Illusion von der Zeit
„Ich schau in den Spiegel, seh’ den Typ, der da steht, Hab mich selbst entdeckt, doch niemand, der versteht, Diese Tiefe in den Augen, die Sehnsucht nach mehr, Nach jemandem, der fühlt, was ich fühl, doch keiner ist hier. Therapiestunden, ja, haben mich geformt, Aus meinem Ich, das sich nach Wahrheit sehnt, ungestört, Doch manchmal…
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Im Kreislauf der Jahreszeit
Der Frühling tritt leis auf die Wiese, er atmet in Knospen, in Tautropfen Klarheit. Die Zeit, sie verlangsamt in Blüte und Brise – als ob sie sich selbst eine Pause verleiht. Dann geht sie im Sommer in Fülle verloren, verströmt sich in Farben, in summenden Tagen. Die Stunden zerlaufen in goldenem Korn, doch niemand vermag…
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Leben
Was haben Sie denn so im Frühling erlebt Oder Hat nur der Winter in Ihnen weitergebebt? Kennen Sie schon Ihr Sommergesicht Oder Übersehen Sie einfach die Schrecken in Spiegeln? Bewahren Sie sich Ihr inneres Kind gut auf Oder Wollte das Leben Ihnen nur Vergehen geben? Haben Sie sich mit Ihrer Herbstwahrheit versöhnt Oder Halten Sie…
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Dienstag
Heute ist Dienstag, es ist mein Dienstag Und Ich fahre übers‘ Land. Diese Welt ist voller Wundertaten, trennt die Spreu von unseren Saaten. Heute ist der Tag des Glückes, Lass unsere Herzen erblühen! Vergebe heute unseren Feinden Und all‘ jene, die Herzen zu brechen wagen. Heute ist Dienstag, es ist mein Dienstag Und Ich fahre…
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Traumgeld
Geld mit Kunst. Das ist der Traum. Geträumt vom armen Künstler. Geträumt von einem, der das Träumen liebt. Träume wie Drehbücher. Im Dschungel. Im Weltall. Bei den Dinosauriern. Ich träume und verfalle, wie die Asche einer Zigarette. Meine Moleküle werden zu Staub und ich dringe in die Ritzen der Welt.
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Diese Welt
Diese Welt ist eigenartig Zerrissen bin ich Zerrissen zwischen damals Zerrissen zwischen gestern und heute Zerrissen zwischen jetzt und morgen Zwei Welten Zwei Generationen Das Zerrissene will ich flicken Das Zerrissene will ich in ein Stück fassen Das Zerrissene ist aber doch zerrissen
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Herbstreife
Die Blätter tanzen wirr im Wind, der Herbst beginnt, die Zeit verrinnt. Ein golden Glühn in sanfter Luft, die Reben duften herbstlich ruft. Die Welt ertrinkt in reifem Schein, die Felder ruh’n in Sonnenschein. Der Himmel weint sein leises Grau, die Erde neigt sich, kühl und rau. Ein Wandern klingt durch Wald und Feld, die…