Herbstgedichte

  • Herbst im Schmunzeln

    Der Herbst macht Faxen, pustet keck, vertreibt den Sommer ums letzte Eck. Ein Blatt, es tanzt im Wind so schräg, als übe es für einen Steg. Die Wolken stapeln sich wie Schaum, der Regen trifft den Schirm genau. Und wer zu grummeln anfängt, bald, merkt: Herbst macht ernst – doch bunt, nicht kalt. So lacht…

  • Herbstwege

    Der Morgen hüllt die Felder ein, im Nebel ruht ein matter Schein. Die Bäume tragen letzte Pracht, bevor sie schweigen in der Nacht. Ein Blatt, es tanzt im stillen Wind, als ahnte es, wie schnell wir sind. Es fällt, doch nicht in Eile fort – es findet sanft den eignen Ort. Die Tage kürzer, Nächte…

  • Herbstleuchten

    Der Herbst verbrennt das alte Grün, um Neues tiefer zu erblüh’n. Im Gold, im Rot, im leisen Grau liegt Zukunft still, doch sichtbar genau. Die Luft wird kühl, der Blick wird klar, was bleibt, zeigt sich, was war, war wahr. Und jedes Blatt, das niederfällt, trägt Hoffnung still in unsre Welt.

  • Herbstwahrheit

    Der Nebel schweigt und deckt die Stadt, als wüsste er, was keiner hat. Die Blätter fallen – nicht aus Schmerz, sie zeigen Stolz im leeren Herz. Der Herbst erzählt von Pflicht und Ruh, er deckt das Zuviel gnädig zu. Und was uns drückt, verliert Gewicht, im Fallen zeigt sich neues Licht. So geht die Zeit,…

  • Herbsttag im Nebel

    Der Himmel hüllt die Welt in Grau, die Bäume stehn geduldig, schlau. Ein stiller Park, von Tropfen schwer, der Herbst erzählt: Es ist nicht mehr. Doch in dem leisen Nebelduft liegt Wärme tief in kühler Luft. Das Grün verblasst, die Zeit verweht, doch Schönheit bleibt, die weitergeht. So lehrt der Herbst in sanftem Sein, dass…

  • Im Herbstgespräch

    Der Morgen trägt ein Kleid aus Dunst, die Bäume schweigen ohne Gunst. Im Nebel ruht die weite Welt, die sanft von Wandlung Kunde hält. Das Laub, es fällt, doch nicht in Hast, es tanzt noch einmal, bunt und fast wie eine letzte Melodie – und flüstert leis: Vergiss mich nie. So spricht der Herbst, so…

  • 🍂 Sinnloses Herbstgedicht

    Wenn der Wind die Blätter zählt, aber sich beim Rechnen ständig verhaspelt! Der Herbst bemalt die Wolken grau, obwohl der Pinsel lieber bunt gewesen wäre. Die Sonne wärmt die Äpfel im Korb, auch wenn sie nachts vergessen hat, aufzustehen. Der Regen gießt die Felder satt, doch nur, weil die Gießkanne heute frei hat. Und Nebel…

  • 🍂 Offensichtlich sinnloses Herbstgedicht

    Der Herbst zieht die Jacke an, obwohl er gar keine Schultern hat. Die Blätter fallen nach oben, weil unten längst besetzt ist. Der Regen macht die Straßen trocken, damit niemand nasse Füße kriegt. Die Sonne schläft im Mittagsschlaf, obwohl sie noch nie ins Bett ging. Der Nebel trägt eine Sonnenbrille, damit man ihn besser sieht.…

  • Badner Wii

    Wenn d’Sunne gold im Herbscht no lacht, un d’Rewe hucke voll, no isch des Herz im Ländle gmacht, dr Herbscht isch eifach toll. Am Rhi, do glitzert’s Wasser blau, dr Wind isch mild un fein. Un alli Lüüt, sie wisse gschlau: s’isch Zit för Badner Wii. Er wärmt dr Bauch, er macht dich froh, un…

  • ein Blatt

    Nun ruht beschienen golden hell im milden Licht Erinnerung auf weichem Laubbett Erdengrund umhüllt vom Hauch Vergänglichkeit Ein Blatt dass gestern hoch noch hing am großen grünen Lebensbaum schien unverwundbar, stark, so lebensfroh und doch- auch Zufall man es nennen mag des Schicksals unergründlich Weg der es hinfort dann reisen ließ ins unbekannte Land der…

  • angekommen

    Der Herbst ist angekommen in Vollendung prachtvoll leis` es bleibt dir unbenommen zu staunen dankend weis` Doch eines hör im Herzen die Wandel der Natur sind auf Zeit dir ausgeliehen im Ewigen ruht alles nur

  • Herbstgedichte — ernsthaft??

    Dies ist als Vorwort zu erachten und für Romantiker wohl schwerlich zu betrachten. Herbstgedichte, ernst gemeint? Schön geredet und verschleiert, sanft und golden scheint, klingt doch schnell verleiert. Ich mache keinen Hehl daraus, die Schattenseite des Herbstes, sag´s wie immer klar heraus, fast auf ein Derbstes. Doch ein kleines Licht durch die Wolken ringt, mit…

  • Überpositives Herbstgedicht

    Es leuchtet mild der Herbst in goldnen Zweigen, ein stiller Glanz durchströmt das weite Land. Die Blätter sinken – nicht in welkes Schweigen, sie tanzen froh im bunten Farbgewand. Der Abendhimmel strahlt in rotem Feuer, ein Zauberhauch umfängt die stille Flur. Und jeder Schritt wird reicher, wird erneuer, als führ’ die Zeit zum ew’gen Frühling…

  • Ein Blatt

    Nun ruht beschienen golden hell Im milden Licht Erinnerung Auf weichem Laubbett Erdengrund Umhüllt vom Hauch Vergänglichkeit Ein Blatt Dass gestern hoch noch hing Am großen grünen Lebensbaum Schien unverwundbar, stark, so lebensfroh Und doch… Auch Zufall man es nennen mag Des Schicksals unergründlich Weg Der es hinfort dann reisen ließ Ins unbekannte Land der…

  • Krönung statt Abschied.

    O Herbst, du Krone reifer Zeit, du trägst die Fülle still zur Erde, du kleidest Flur in Herrlichkeit, damit sie reich an Früchten werde. Die Sonne neigt sich, mild und rein, und streut ihr Gold auf Wies’ und Felder, kein Schatten kann mehr traurig sein, denn Segen wohnt in allen Wäldern. Ein Fest der Farben,…

  • Der Herbst schleicht sich an.

    Der Herbst schleicht sich an, leise und bedacht, als wolle er das sanfte Gleichgewicht der Natur nicht stören. Unter seinen Füßen knistert das Laub, als verhülle es die Erde in einen goldenen Schleier. Die ersten Meisen kündigen, mit ihren süßen Stimmen, die stille Ankunft des Wandels an, während die Luft bereits die frische Kühle des…

  • „Natur in mir“

    Die Gipfel schweigen still und weit, ein Nebel legt den Morgen sacht. Die Seele fühlt in Dunkelheit den Atem einer höhern Macht. Der Sommer schwand, der Herbst begann, die Bäume kleiden sich in Gold. Und was nicht bleiben, sterben kann, das ist es, was die Seele hold. Ein Bach verrinnt, ein Vogel singt, die Stunde…

  • Der Dichter auf Wanderschaft

    Der Sommer endet, wie er kam, mit Regen über’m Horizont. Die Wälder flüstern still und zahm, wo Nacht den letzten Glanz besonnt. Der Dichter schreitet leis und weit, sein Stab klingt auf dem Wanderpfad. Die Seele atmet Dunkelheit, der Herbst legt Gold auf jedes Blatt. Ein Bach verrinnt in Traum und Klang, der Vogel ruft…

  • „Der leise Fall“ als Herbstballade

    Im ersten Nebel geht die Stimme leise, die Straßen rauschen ohne Widerhall. Man sagt, der Herbst sei nur Natur auf Reise – doch ist er Spiegel unsrer eignen Fall. Die Blätter, einst die Fahnen unsrer Träume, sie lösen sich und flattern ungezähmt. Der Baum bleibt nackt, wie Wahrheit ohne Räume, wo man das Denken schweigend…

  • „Herbstgedanken“ als Sonett

    Der Herbst ist Kunst: er malt mit stillen Händen, bemalt das Loslassen in feurigem Gewand. Was Blätter sind, die sich dem Wind verpfänden, ist Seelenspur, die unvergänglich stand. Der Sommer lockte uns mit vollen Tischen, doch erst im Herbst zeigt sich, was wirklich bleibt. Im Fallen hebt Erinnerung die frischen Gefühle, die kein Jahreslauf vertreibt.…