Der Zwerg und Riese hatten Krise und stritten sich seit Jahren wund
Der einer meint – du bist der „Miese“, der andere-du bist ein Lund
Der Riese schreit von oben runter, der Zwerg erhebt die Stimme hoch
Der Kobold ruft: komm du doch runter! Koloss antwortet: klettre Hoch!
Ich bin ein Herrscher, Meilen Schritte, die Wolken spielen Symphonie
Pflückt weiter deine Margeriten, du bist schmoll Lust, die Ironie
Der Zwerg ist wütend, schmiedet Pläne, verteidigt mutig Königreich
Hat täglich fieseste Migräne, die Tränen tropfen in den Teich
Weil ich so klein-bin ich ein „niemand“, habe kein Recht auf Wunderlicht?
Sag du es mir, Grüne Fichte: bin ich die Niete? Böse wicht?
Dann…kam der Mensch und riss die Nische und nahm die Freiheit mit Gewalt
Verseucht das Meer, tötet Fische und brannte nieder stolzen Wald
Die Menschen Gnade nicht für Schwachen, der Riese weint und ruft nach Gott
Zerstörer lassen Roten Drachen, verbreiten Hunger, Elend, Not
Das Feuer hat das Reich vernichtet: Ruin und Armut, Seelen Wrack
Die Asche breitet, streut und sichtet, bereitet feierlich den Sarg
Der Zwerg ist krank, erschöpft und pleite; der Drache klaute sein Gold
Er schleicht sein weg verzweifelt weiter: der kleine, schmutzige Kobold
Der Riese stolperte entgegen: die Haare weiß von Ascheglut
Die alte Kleidung nass von regen, in Herzen Rache, Zorn und Wut
Die beiden ziehen in die Ferne und reichen feierlich die Hand
Und reden, reden, lachen gerne; die Hoffnung treibt ins ferne Land
Der Riese trägt den Zwerg durch Meere, beschütz von Wind und Sonnenbrand
Sein Kumpel sammelt süße beeren: die beiden gehen Hand anhand
Was wichtig scheint- – erkennst du selber: der dumme Streit ist gar nicht wert
Der Sonne wird durch Neid nicht gelber; der Zorn übt Rache – nicht das Schwert