Werner Siepler

„Glück Auf“ Ruhrgebiet

Vor einigen Jahrzehnten unser geliebtes Ruhrgebiet
im rasanten Tempo ins wirtschaftliche Abseits geriet.
Bergbau,- Eisen-und Stahlindustrie machten stetig „Miese,“
der Pott steuerte in eine akute Wirtschaftskrise.
Kohlenhalden wuchsen, ein Großteil der Zechen machte dicht,
Zollverein zeigt heute als Weltkulturerbe sein Gesicht.
Mancher Schornstein der Schwerindustrie kaum noch richtig rauchte,
mit der Zeit man dann immer weniger Bergleute brauchte.
Viele verloren ihren Job und mussten stempeln gehen,
sich folglich nach einem anderen Broterwerb umsehen
und notgedrungen mit großem Entsetzen und Missfallen
ihren Gürtel gewaltig ein ganzes Stück enger schnallen.
So nach und nach verschwanden dann bis hin zum Nimmerleinstag
auch die „Rennpferde“ des kleinen Mannes aus dem Taubenschlag.

Nach all den Krisen wurde den Bürgern der Region klar,
dass ein Strukturwandel im Ruhrgebiet unumgänglich war.
Die Schwelle zum Wandel hatte man ja schon lange erreicht,
doch die Durchführung fiel den Ruhrgebietsbürgern nicht so leicht.
Die Herausforderung haben sie dann tapfer gemeistert,
alles Erreichte kann sich sehen lassen und begeistert.
So hat sich das Ruhrgebiet neu aufgestellt und gewandelt,
mit Kohle und Stahl wird jetzt nicht mehr ausschließlich gehandelt.
Neue Industriewerke aus verschiedenen Bereichen
sollen künftig die fehlenden Arbeitsplätze ausgleichen.
Aus 53 Städten die Ruhrmetropole besteht,
den meisten Kommunen es finanziell nicht rosig geht,
drum überlegen sie, wie man das Finanzloch stopfen kann,
hoffentlich ist der Dumme nicht schon wieder der kleine Mann.

Im Kulturbereich das Revier in der Champions-League spielt,
mit seinen Theatern und Musikhäusern Applaus erzielt.
Zu Kult gewordene Events gibt es in großer Anzahl,
„Extraschicht, Ruhrtriennale“ und nicht zuletzt „Bochum Total“
nicht nur Menschen aus dem Revier scharenweise anlocken,
die ausgelassen feiern und bis tief in die Nacht rocken.
Mit dem auf der Autobahn platzierten längsten Tisch der Welt,
wurde beim „Still-Leben“ sogar ein Weltrekord aufgestellt.
Ein Bestandteil der Kultur ist auch der Fußball im Revier,
bekannteste Clubs sind Bochum, Dortmund und Schalke 04.
Doch in den letzten Jahren vernachlässigt der Fußballgott,
zum Leidwesen der Fans die Vereine aus dem Kohlenpott.
Die leckere Kultwurst von „Dönninghaus“ mit Pommes rot-weiß
ist ein lukullischer Reviergenuss zum günstigen Preis.
Die Kultsprache des Kohlenpott ist schnörkellos und direkt,
mancher spricht den „Jürgen von Manger Ruhrgebietsdialekt.“

Früher war die Luft im Revier stark verschmutzt und voller Ruß,
heutzutage ist mit der Luftverschmutzung endgültig Schluss.
Keine Dunstglocke mehr über der Revierregion steht,
dies bedeutet für die Bewohner mehr Lebensqualität.
Außerdem bieten Wälder, Wiesen und Stauseen Natur pur
und sind beliebte Orte für eine Naherholungskur.
Die schönsten landschaftlichen Oasen kann man entdecken,
der Ruhrpott muss sich vor keinem anderen Land verstecken,
kann selbstbewusst und mit Zuversicht in die Zukunft schauen,
stets auf die Solidarität seiner Bürger vertrauen.
Denn sie lassen sich nicht beeinflussen und unterkriegen,
auch selten mal einlullenden Verlockungen erliegen.
Nehmen für ihr Revier manche Unannehmlichkeit in Kauf
und grüßen aus dem Ruhrpott mit einem herzlichen „Glückauf.“

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