Olga Sadlowski

Der Schrei

Einsamer Mensch von Gott verlassen-ich fühle Zorn und spüre Neid…
Ich höre Schrei verbrannte Seele, ich fühle Schmerz, endloses Leid
Der Künstler schenkt uns Welt der Reue, die seine Sicht und Hilfeschrei
Die Wut, das Ende…Irrtum, neue…verwirrend, müde-dennoch frei?

Die Einsamkeit-die Zeiterscheinung, Begleiter, Lehrer, rechte Hand
Ein scheuer Blick zerbricht im Spiegel-ich sehe mich, und dich, die Wand
Verlassen, grau, eng, erdrückend-maroder Fleck durch Türloch
Bin ich ein niemand, der Verdammte? Grotesk, der Schatten, der Moloch?

Das Zimmer liegt im weißen Flügel, endloser Tunnel voller Schmerz
Die Sucht, die Nacktheit, die Bedrohung-all das begehrt kaltes Herz
Sinnlosigkeit verzeiht die Fehler, die Angst so finster wie die Nacht
Die Ecken atmen, leises stöhnen, ich höre Stimme-jemand lacht…

Die Zelle lebt, erdrückend, feige- mein festes, eisernes Korsett
Ich sprich zur mir-ernst und träge, in Monolog, ein Tet-a-Tet
Ich sehe mein Leben wie die Schüssel, die voller Dreck und Einsamkeit
Die wird benutzt, entsorgt, vergessen…endloser Schrei der Ewigkeit

Begehrenswert die Todeskarte, bekommt nicht jeder-blinder Trumpf
Die Stunden kichern, freche Mäuler…Die ehren Zeit in Leidens Sumpf
Ich bin nicht so zur Welt gekommen, ich hatte Freude und Verstand
Und plötzlich wurde Licht entnommen, ich war allein im Niemandsland

Ich schrie, ich kämpfte, trank und weinte-habe geliebt…und spürte Wind
Ich schloss mich selbst in Leidenskammer-verzeih…vergebe meinem „Kind“
Ich stand allein auf dieser Brücke, die Menschen lachten rum um mich
Dann kam der Schrei, der Schmerz, die Spucke- zerbrach die Welt, verschwand mein „ich“

Ich wachte auf-weiße Wände, so kalt…so nah, ich bin allein
Verbannt, abstoßend-der Verrückter…darf ich nun sein oder nicht sein…
Der Nitsche meint: nichts ist verboten-erlaubt alles? Ist das so?
Und ich? Nun hier, bald vergessen…allein, allein, allein. Wieso?

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1 Kommentar zu „Der Schrei“

  1. Stephan Wannovius

    Sprachlich gut, aber zu düster! Berichte aus der Hölle sollen etwas bewirken, nicht uns selbst bemitleiden.Beschreiben wir lieber Auschwitz, Erdos und Lukaschenkos Terror-Regime, um den Hass zu überwinden!

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