Christoph Bodmer

Einmal die Haare schwarz, einmal gülden.

Teil 1.) Tyche

Erinnerst du dich,
an den orangen Blick,
die Welt in eine kurz
vergehende Ewigkeit
gekleidet?

Nur du und ich?

Ein leises Gewisper;
„Einmal die Haare schwarz, einmal gülden“.

Meine Welt,
war von den Winden
verspeistes und
wieder ausgespienes
Glasperlenspiel,
bevor ich mich
in deinen Spiegeln verlor.

Wer ahnte,
dass es Abyssos artige Tiefen sind?

Wer ahnte,
dass es jenes Haus war,
dass hoffnungslos gesucht?

Wer ahnte,
dass du es wärest,
dass du es bist?

Nicht du,
nicht ich.

Ein Gewisper;
„Einmal die Haare schwarz, einmal gülden“.

Erinnerst du dich an meinen Blick,
als die Natur meiner Unrast,

durch deine Augen Sicht,
offen und kundig,
im orange durchzechten Sonnenlicht,
erwachet ist?

In Mühsal,
jahrein,
jahraus,
erschaffene Dornen,
so leicht zerbrochen,
zur Asche hinabgebrannt
in deinem feuerumsonnten Odem!

Wer vermag die Unrast zu messen?
Sie sucht das Haus,
das vermeidlich verlorene.

Gehe sie dahin,
die Weiden tragen blau,

die Nacht verbirgt,
was wir gefunden.

Ein Raunen;
„Einmal die Haare schwarz, einmal gülden“.

Ein Teil von mir,
wandelt stetig,
hinter deinen Spiegeln.

Dort wird es bleiben in diesem Haus,
wird dich erinnern,
an all jenes,
was du hast
in schwarz und gülden,
zu verbergen.

Ich,
habe deine Spiegel gesehen.

Sei arg,
sei sorglos.

Seit Anbeginn,
bin ich jenseits von Farbe,
seit Anbeginn,
vom selben Stoffe,
seit Anbeginn,
von derselben Art.

Fliehendes Rauschen;
„Einmal die Haare schwarz, einmal gülden“.

Teil 2.) Nemesis

Wo du tanzt,
entsprießt eine Flamme
und zerteilt mein Herz.

Wo dein Duft die Sinne verwirrt
unter des Sinnes schwachen
und ihn zum Wahne treibt,
bei des Sinnes feinen,

zeichnet er
mein Fleisch,

als Goldlack’s Vermächtnis.

Wo deine wilden Schritte,
allen Grund
in Wallung zersetzt,
da wird mein geteiltes Wesen erkannt.

Wo deine Natur
dies Begehren erschafft,
im Buhlen
mit des Welten ende Schmerz,

da bin ich nun,
verhasst,

doch unberührt
von des „Tricksters“ Blick.

Befreit vom König
des Kerkers,
wo er sitzt,
immerdar,
auf irdenem Throne.

Doch rundherum
nur tumbes Gejohle.

Verhasst!

Bauchdröhnende Trommeln;
„Einmal die Haare schwarz, einmal gülden“.

Ich erinnere mich,

deine Haare einmal schwarz.

Ich erinnere mich,

deine Haare einmal gülden

und ich erinnere mich,

deine Haare, einmal ausgelöscht.

Sie nannten dich;
„Einzige“,

Er;
„die Geliebte“.

Ich,
erkannte dich stets im Namen;

„Seraphim,
wahre Tochter Jakobs,
des fahrenden“.

Dein Tanz,
dein Duft,
deine wilden Schritte.

Orangen war der Traum.

Ungezähmte Versuche
ihn weiter zu träumen,
bis die Sehnsucht nach jenem,
ihn tötete
und das „Orangene”,
synthetisiert,
die Gestalt des Affen annahm.

Unter des Thrones blicke,
nun offenbar,
nun unverborgen.

Er spielte,

spielte mich,
bis die Melodie zu erkaltender
Posse verkam.

Übrig blieb;

„Das binserne Gewissen“.

„Ein Hauch
des Quantums
eines Echos,
in zerrauchten Tönen“.

„Die Erinnerung, in sonarem Raume“.

Verklungene Bilder;
„Einmal die Haare schwarz, einmal gülden“

Teil 3.) Katharsis

Leise aber steht,
bleibt doch trotz aller spiele,
dies Gewisper,
geht nimmer mehr aus dem Sinne.

In Epochen gezählte Langsamkeit

„Begreifen“!

In Äonen gefühlte Einsamkeit

„Begreifen“!

So ist und war es,
immer nur das meine,
doch darum,
nur um so mehr
das deine;

„Gewisper“;

„Einmal die Haare schwarz, einmal gülden“.
„Einmal die Haare schwarz, einmal gülden“.
„Einmal die Haare schwarz, einmal gülden“.

Teil 4.) Elysion

Zu Haus!

Du hast mich gefunden,
hinter deinen Spiegeln.
Endlich im Haus.

Ich

dich

Jenseits,

all der Unrast schleifenden Pfade.
Endgültig im Haus.

Vergangen die Erinnerung,
vergangen dies Gewisper,
vergangen diese Ewigkeit.

Im Zeichen des
„Honig”.

Zu Haus!

Aspekt 1) Lyla:

„Zu Haus,
wo mein Haar
schwarzgülden
und unser Blick,
orangen.
Im Haus,
wo all dies Begehren
Vergangenheit.
In des einen Spiegel
Wiederschein,

nackt,
Sehnsuchtsort;

Zu Haus

Wo dein Lied,
Seelen zusammensetzt“.

Aspekt 2) Mecnun:

„Zu Haus,
wo du tanzt,
Zu Haus,
wo dein Duft,
zu Haus,
wo deine wilden Schritte,
zu Haus,
wo du Atmest,
zu Haus,
wo deine Heime sind,

zu Haus,

wo dein Lied
tiefe Wasser erweckt“.

Aspekt 3) Symbios:

Zu Haus,

Wo das Güldene
mit dem Schwarz,
den Feuerbewohnten
im Sunde,
die Tafel speist und
wo des „Bakchos Durst“,
gestillt!

Zu Haus,

Wo die Wahrheit,
welche stets in Inseln gedacht,
sich an unserem Wesen bricht
und der Spiegel zu Fenstern wird.

Zu Haus,

Wo unser Lied,
welches als Ganzes erdacht,
sich durch zwei Melodien,
doch mit einer Stimme,
aus dem Sunde erhebt.

Im Einklang
mit unserem Tanz,

allen Raum ziert
und verzückt!

Zu Haus

Zuhaus.

Wie gefällt dir das Gedicht?

Klicke auf die Sterne um es zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 1 / 5. Anzahl Bewertungen: 1

Gib die erste Bewertung für dieses Gedicht ab.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert