Niclas Borchert

Ewigkeit

Es kommt die Zeit, da endet alles
Abschiedskummer, Tränenmeer
Ich spür‘ des Herzens tiefen Falles
Es fühlt sich kalt und schwarz und leer

Es kommt die Zeit, in der ein jeder
vom Vorher Abschied nehmen muss
seist du sanft, sei zäh wie Leder
Das Leben ist ein reißend‘ Fluss

Doch halt! Verbleibe nicht in deiner Trauer
Erkenn‘ die Chance Ade zu sagen
Ein Rat an dich, sei mir nicht sauer
Wag‘ es niemals zu verzagen

Lass den Gefühlen Raum und sprich
Deinem Freund dein Tiefstes aus

„Ich will nicht, dass du gehst
Dich nicht aufhalten will ich zugleich
Trotz will ich, dass du doch verstehst
Du erst machst mein Leben reich

Schenkst mir Freude, Liebe, Zuversicht
Reichst mir immer deine Hand
Mein lieber Freund, siehst du denn nicht
Dein Abschied meint mein‘ Seelenbrand“

Du flehst und bettelst: „Gehe nicht!“
Versinkst in deinem trüben Geist
„Nie werd‘ ich finden ein‘ wie dich!“
Sitzt schluchzend da und schreist

Kommt Trauer auf, erinnere dich
Und kram‘ die goldenen Zeiten raus

Abschiede komm‘ uns ungelegen
Ein Grundgesetz unsrer Natur
Einen Verdacht möchte ich nicht hegen
Wer dreht die Zeiger an der Uhr?

Die Uhr selbst. Erkenne das.
Das Schicksal gilt für einen jeden
Dein Dasein macht erst wieder Spaß
Fängst du an, damit zu leben
Das Schicksal macht vor keinem halt.
Mein Freund,
Ein letztes Wort möcht‘ ich dir geben
Nie endender, doch letzter Wunsch
Ich wünsche dir ein schönes Leben
Doch zieh nun bitte keinen Flunsch
wenn ich dir sag:

Ein Neuanfang stellt nie infrage
Ob Altes nicht voll Liebe war
Es fördert die Wahrheit des Lebens zu Tage
Es geht weiter – werd dir dem klar!

Wer erkennt, dass, gottgegeben,
Erst Umbruch macht das Leben wahr
Der überhaupt lebt ein Leben
Nicht stetig, sondern Samsara

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