Ich traf Gewissen auf der Brücke, und fragte Ihn, wie spät es ist
Der schrie mich an: was willst du „Krücke“, geh weg, du elend, Anarchist!
Halte Abstand, du fiese Seuche, ich will allein sein, lass mich los
Ich verabscheue deine „Bräuche“, du bist ein niemand, Pipapos…
Ach, meine Güte, bist du irre? Warum so zornig und empört?
Lass uns doch reden ohne wirre, uns sieht doch keiner, niemand hört
Nun teil mit mir deinen Kummer, die Sorgen, Ängste, Herzensschmerz
Bist du verliebt, hast Liebeskummer? Vertrau, öffne „Hundeherz“
Gewissen grübelt, dennoch leise erzählt die bittere Wahrheit
Ich sitz daneben, mal die Kreise, bin offen, ehrlich… und bereit
Die Reise fing vor vielen Jahren, ein freier Geist mit Mut und Zwist
Durch Selbstmitleid und widerfahren erwachte Nörgler, Egoist
Erfolge blieben unerreichbar, Mitleid zerfraß den freien Geist
Empfindlich, schüchtern und angreifbar, das Leben bitter und entgleist
Durch Eitelkeit und Selbstzerstörung verschloss Gewissen sich in Kluft
Verlangte Fairness, Anhörung, der schimpfte, schrie und schuf und schuf
Entdeckte Leidenschaft durch Leiden, Furor, Applaus gab sich selbst
Fing jeden Tag sich bemitleiden, im Winter, Sommer, Frühling, Herbst
Die Bitterkeit zerfraß Gedanken, die Freunde gingen, raste Schloss
Gesuchter Streit, die Lust nach Zanken – Unkraut wuchs mit erstem Spross
Banal und einfach die Geschichte, wir kennen das, wir haben das…
Komme mit mir, lass, verzichte, vergiss Vergangenheit, dein Hass
Was widerfahren-bleibt bei dir, den niemand raubt Seelen Müll
Wir verabschieden uns von Gier, Mitleid, den Zorn und das Gebrüll…
Ab jetzt wird alles, alles besser-mein Wort, du kennst mich-gnadenlos
Wir sagen „Nein“ zum Seelenfresser, wir gönnen uns den freien Stoß
Wir respektieren, lieben, hören-nicht nur uns…die ganze Welt
Wir öffnen uns und nicht „Empören“, wer Körnchen sät-der erntet Feld.