Glasperlenstrang hab ich gefunden am Meer: sandig, frech und lustig
Geschichte hat sich rasch erfunden, Erzähler – Fantasie ist durstig
Kommt das von Ferne? Wer sucht verzweifelt, misst sein Strang…
Einsame Herzen schlagen gerne, verspüren Regenbogen drang
Am Bord im Sternenhimmel ängstlich die Liebenden verewigt bleiben
Die Hände sich berühren festlich, von Wellen lassen sie sich treiben
Oder in Wüstenhitze brennend der stolze Reiter galoppiert
Der Perlenstrang, ein Omen-Elend, den letzten Atemzug verliert
Einsamer Wille stolze Frau, den Blick erwartend sucht nach Ferne
Wie ängstlich adeliger Pfau: die Zeit genießt und traut gerne
Glasperlenstrang zerbricht in Steinen, jeder Gesang wie Morgentau
Wie Glocken zarter Klang, wie weinen, wir Morgendämmerung in grau
Ich nehme diesen Strang auf Reise, unter dem Kissen Träume warten
Ich zeichne unberührte Kreise und lege wundervolle Karten
Vergehen Jahre-Sand am Meer: die Flut und Ebbe kehren wieder
Der Strand ist einsam, kalt und leer; die Kreise schmelzen, fallen nieder
Den Perlenstrang hab ich verloren …hab nicht gesucht-was solls? Vergessen!
Ich hatte lustige Juroren und unbestechliche Mätressen
Am Horizont erwacht Aurora, der Morgen naht, die Wunden heilen
Ich hab jetzt Katze namens Lora: nun Schluss mit tristen, Langenweilen
Ich bleibe etwas, Himmelsbote, die Nostalgie hält fest in stränge
Die zarte Murmeln Silberflöte, der Lebensstrang ist eine Menge…