Jörg Stahlschmidt

Perlenfänger

Schon höhlt der Wasser stetig Tropfen,
vom fernen Punkt das Echo flieht.
Zu tausend Teilen Perlen tropfen,
auf meiner Stirn, durch tiefe Furchen zieht.

Wer fängt die Zeit mit einem Lachen
und trägt den Wind im Einerlei?
Wer kann im Dunkel Feuer machen
und keine Hand verbrennt dabei?

Kerzenlicht bricht keine Fenster,
doch mein Atem schlägt sie matt.
Gesagte, ungesagte Wortgespenster,
ein endlos schwelender Nimmersatt.

Wer fängt die Zeit mit einem Lachen
und trägt den Wind im Einerlei?
Wer kann im Dunkel Feuer machen
und keine Hand verbrennt dabei?

Von einem Ort, dem Anderen gleich,
das kleine Rinnsal trägt den Stein.
Braust und tobt, der Worte schwer
und wird doch jedem Tropfen Flussbett sein.

Wer fängt die Zeit mit einem Lachen
und trägt den Wind im Einerlei?
Wer kann im Dunkel Feuer machen
und keine Hand verbrennt dabei?

Emsig rinnt der Tropfen Strom,
spielt sein Lied der Minnesänger.
Ihm Gehör, der schönste Lohn,
du, mein Fluss, mein Perlenfänger.

Wer fängt die Zeit mit einem Lachen
und trägt den Wind im Einerlei?
Wer kann im Dunkel Feuer machen
und keine Hand verbrennt dabei?

Wie gefällt dir das Gedicht?

Klicke auf die Sterne um es zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 4.9 / 5. Anzahl Bewertungen: 200

Gib die erste Bewertung für dieses Gedicht ab.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert