René Schmid

vivat linguas – sprachen leben

worte
wie die bunten blumen im garten
die wärmende sonne erwarten,
suchen die worte der menschen,
gehört, erfahren zu werden.
farben erscheinen im lichte,
worte erhalten gewichte.

zahlen
kleine zahlen, grosse zahlen,
bescheidenheit oder prahlen.
kilometer, dollar oder tage,
wieviel ist gut, ist hier die frage.
auch leistung wird so ausgedrückt,
geschwindigkeit spielt da verrückt.

bilder
bei diesem bild spür ich seligkeit,
ein moment weilt nun in ewigkeit.
fesseln können auch bewegte bilder,
die sind einmal sanfter, einmal wilder.
sie erzählen uns geschichten,
schenken uns vielleicht einsichten.

klänge
das bächlein murmelt vor sich hin,
ich hör ihm zu und bin ganz hin.
betörende klänge füllen den raum,
zum tanz auf die bühne wie im traum.
der rhythmus des tangos verführt,
sicher, stark durch die wogen führt.

gestik
wir begegnen uns mit offenen armen,
ein lächeln möge unser herz erwarmen.
im gespräch da wird gelacht, geschmunzelt,
bei komischen fragen auch gerunzelt.
mit den armen, mit den händen,
reden wir in ganzen bänden.

blicke
der flüchtige, der fragende,
der ängstliche, bejaende,
der ruhige, der wütende,
der offene, verehrende.
dann dieser allererste blick,
er macht in meiner seele klick.

herz
wir sind stolz auf wissen und verstand
sind fit und machen handestand.
da gibt es noch was andres,
beim menschen ganz besondres.
es kann gütig, gross und wild sein,
das herz, wärmt ein wie sonnenschein.

füg dich ein in das grosse singen,
lass alle sieben sprachen klingen.

rené schmid, frühling 2023

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