Elisabeth Heckert

Zeitenwende

Nicht, dass ich mich an sie verschwende,
die viel zitierte „Zeitenwende“;
klingt es nicht auch so abgehackt
wenn Konstantin den Knoten knackt?

Die Hopp-Stopp-Handlung war an sich
Problemlösung noch nie für mich!
Das wär‘ ja wie beim Lottospielen,
will man den Hauptgewinn erzielen!

So einfach ist das Leben nicht.
Bockmist zu glauben, ist nicht Pflicht.
Prozesse bricht man, „jetzt statt nie“,
doch ganz gewiss nie über’s Knie!

Vom Wohlstandsdenken angeworben,
ist, wer das glaubt, ja schon verdorben.
Nur Unheil kommt schnell, über Nacht;
die Zeitenwende braucht Bedacht!

Es wendet sich das Blatt schon lange;
denn ewig ist’s mir angst und bange
um unser aufgeschwatztes Glück,
das von der Zukunft klaut ein Stück!

Doch ist das Wort in aller Munde!
Ich hoffe, es tut davon Kunde,
dass man die Fehler, mit Bedacht,
erkennt, die alle sind gemacht!

Denn bringen wir die alten ein,
wird’s Neue wieder mal nichts sein!
Die Wende ist kein leeres Blatt,
das vorn und hinten NICHTS drauf hat!

Drum fehlt mir dazu nur noch wenig,
dann sehe ich als Schlagwortkönig,
das Wort „die Zeitenwende“ an;
und schere mich kein‘ Deut daran!

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