Peter Reik

Seit Tagen – und seit Jahren

Seit Tagen, genau auch sieben Nächten
Kein Himmel, kein Stern, keine Sonne, kein Mond

Klagen die Totenweiber, zerren und reißen
Kleid und Haut und Haare in Fetzen

Schwarzer Donner im Kriegsgeschrei
Stählerne Vögel blitzen, kein Stern

Brennen die Häuser, lodern und leuchten
Baum und Busch in fetten Flammen

Seit Nächten, genau auch acht Tagen,
kein Himmel, kein Stern, kein Mond

Morden die Söldner, hieben und trieben
Mensch und Tier in höllischen Tod

Roter Rauch im Feuersturm
Eiserne Ungeheuer zürnen, keine Sonne

Schreiben die Kinder, flüchten und fallen
Vater und Mutter in letzter Not

Seit Tagen, genau zählt keiner mehr
Die Nächte
Kein Himmel, kein Stern, keine Sonne, kein Mond

Keine Erde mehr, seit Jahren,
so genau weiß das keiner mehr.

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