Die Luft steht still, kein Hauch verweht
Den Duft, der aus dem Lindenbaum
Am Gartenzaun herüberweht,
Wo Bienen summen, lautlos kaum.
Ein Käfer zieht in flacher Bahn
Ein leises Lied durchs Licht hinan.
Der Kater rollt sich in der Ecke
Und schnurrt im Takt der warmen Zeit,
Die Fliegen schwirren an der Hecke,
Ein Apfel fällt – bereit, gereift.
Die Glocke schlägt von fern halb zwei,
Ein Ton, der kurz verhallt, vorbei.
Die Blumen stehn, als wollten lauschen,
Ein Grashalm zittert, müd vom Licht.
Zwei Blätter tanzen auf den Rauschen
Des Brunnens, der von Leben spricht.
Was atmet, ruht – was ruht, ist nah:
Im Mittagsglanz wird alles wahr.