TIMO ERTEL

Herbstlicht

Der Herbst geht still und feierlich durchs Land,
sein Schritt ist mild, doch ernst und voller Segen.
Er streut die Zeit in rot-vergoldet Wegen,
ein sanftes Schweigen ruht in seiner Hand.
Die Lüfte tragen Dämmerlicht und Brand,
der Tag verneigt sich, ohne sich zu regen.
Ein goldner Hauch durchzieht des Lebens Streben –
und macht das Ende jedem Herz bekannt.
Doch wer im Welken nur das Sterben schaut,
der hat des Lebens Sinn verkannt,
denn jedes Fallen dient dem neuen Werden.
So ruht, was war, im Kreise stiller Gnaden,
und was uns trennt, bleibt ewiglich verwandt:
Das Licht vergeht – um heller heimzukehren.

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