Es ruh’t die Nacht in stillem Bann,
ein feiner Hauch zieht übers Land.
Der Wind, er fährt mit mildem Sinn
dem müden Tag im Leuchten hin.
Ein golden Schimmer zarter Art
entströmt des Himmels heil’gem Bart;
er legt sich, still und wohlgemut,
in jedes Herz, das horchen tut.
Die Bäume stehn in Winterzier,
als horchten sie der Ewigkeit;
ihr Schweigen klingt wie altes Wir
von Zeit zu Zeit, von Leid zu Leid.
Der Mond, so weiß wie Engelshand,
gießt Hoffnung aus ins stille Land;
er flüstert leis’, doch wahr und rein:
„Kein Dunkel mag von Dauer sein.“
Und sinkt der Frost ins Menschenbrust,
so lege warm ihm deine Lust;
denn jede Träne, leis’ und sacht,
wird Perle in der Winternacht.