Mitternacht.
Die Welt hält ihren Atem an.
Nicht aus Furcht,
sondern weil das Ewige
den Schritt verlangsamt.
Gott wird nicht laut.
Er kommt nicht herrschend.
Er kommt nah.
So nah,
dass selbst die Schuld
den Blick senkt
und Hoffnung wieder gehen lernt.
Ein Kind liegt da,
nicht um zu erklären,
sondern um zu bleiben.
Die Nacht trägt ihn,
und mit ihm
die Möglichkeit des Friedens.
Was gebunden war,
löst sich.
Nicht durch Gewalt,
sondern durch Liebe.
Der Bruder wird gesehen,
wo vorher nur Last war.
Die Welt wird nicht neu erfunden –
sie wird erlöst.
Ich knie nicht aus Unterwerfung,
sondern aus Erkenntnis.
Ich stehe auf
nicht größer,
aber freier.
Weihnacht ist keine Flucht.
Sie ist Ankunft.
Gott bei uns.
Und ich
lasse mich finden.