Olga Sadlowski

Allein, allein

Allein, allein, verbrannte Seelen, verfluchte Lichtblick Ewigkeit
Wie Bunte Schmetterling ergeben: sinnlose, langer, kalte Streit
Die Jugendjahre rechnen fair, der weg ist steinig, rau, platt
Die Feinde trinken sorgen leer, verwelkte Blume müde Blatt

Einsame Gnade, Sinnes Werke, antworten gibt uns Wein Gewiss
Verdiensten Loge wird zur Stärke und Gegenwart verliert Biss
Das Menschenleid, Geschichte –Knochen, Trübheit vergessener Mistral
Von Liebe spielende Epochen, von Ruhm verkaufte Moral

Allein, allein-von Welt vergessen: zur Ende Schuld geniest geheim
Von Einsamkeit und Stolz besessen: der kleine Mensch in Altenheim
Die Bücher tragen müde Seiten, Gedanken rascheln-Pergament
Ungnädig schnell die Wienerzeiten, einsame Träne-Testament

Wer bist du: Freund, ein Feind, ein Fremder? Wann hast du letzten Zug verpasst?
Dein Stolz getauscht gegen „Blender“, die münzen Truhe ist verprasst
Allein, allein, ein Tropfen Brandy; wie dich, lebt gerne „Altes heim“
Du bist ein Werk, ein Dieb, ein Dandy, der Poesie versteckte Reim

Die Jugend reißt die Seiten raus, umschreibt Geschichtenbücher neu
Brennt nieder stolz das alte Haus und baut Hütten aus heu
Die Güte, Fleiß und Willensstärke verlieren langsam am Geschmack
In Mode sind die Urbanwerke: anstatt der Pinsel-Sprüher Lack

Die Zeit beweglich-ohne Mühe, der Eisberg schmälzt in Einsamkeit
Die alte Krähe sucht nach Ruhe, in Mode Ruhm und Eitelkeit
Von Winde treibender ist einsam, geheimer Sinn, das morgen Lied
Die Kluge Poesie ist ratsam und Blick des Trauens ist Blind…

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