Harry Krumpach

Der Entenruf

Der Entenruf am Morgen dröhnt,
im Schilfgürtel der Erpel stöhnt;
was will die Alte denn von mir,
bin doch erst fünf Minuten hier.

Dem Ruf, er somit nicht,
viel Wichtigkeit beimißt;
Aufmerksamkeit kein Thema ist,
weil blitzschnell alles, er vergißt.

So schwimmt er weiter, in der Hitze,
ihn schmückt ein Bart aus Entengrütze;
als ihn ein schriller Ruf erreicht,
er nicht von seinem Kurs abweicht.

Er tut, als hätte er nichts gehört,
frisst weiter Grütze ungestört;
auch als das Rufen jetzt schwillt an,
bleibt er entspannt, ganz Entenmann.

Er wähnt sein Frauchen noch weit fort,
fühlt sich so sicher hier am Ort;
schwimmt Futter nehmend, frei herum,
kein Rufen stört, die Frau bleibt stumm.

Doch plötzlich ist sie neben ihn,
sein stur sein, wird ihm nicht verzieh‘n;
es wird für ein paar Wochen,
nicht mehr mit ihm gesprochen.

Die Wochen sind jedoch gefühlt,
da ist sie ganz sein Ebenbild;
der Vorfall ward vergessen,
schon vor dem Mittagessen.

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