Tom Brake

Der Troll und die Lichter

In einer stillen Schlummernacht,
Grübelte ein alter Troll,
Der Unheil übers Dorf gebracht,
In seinem finstren Groll.

So war der Troll mit seiner Höhle,
War sie doch so kalt und dunkel,
Neidisch auf der Menschen Öle,
Die brennend, scheinend mit Gefunkel,
Das nächtlich dunkel hell begießen,
So dass in ihren kleinen Häusern,
Die gelben Lichter nur so sprießen.
Ihre zauberhaften Öllampen,
Aus Bronze Guss und allzu hilfreich,
Wie die Menschen sie so nannten,
Machten ihnen Nächte leicht.
So war es also nur verständlich,
Dass dieser alte mürrisch‘ Troll,
Früher oder später, auch letztendlich,
Von Neid erfüllt und auch von Groll,
Den Menschen still ihr teures Gut,
Heimlich und in aller List,
stehlen wollt, in seiner Wut,
Was diesen hellen Wert bemisst.
So machte sich in dunkler Nacht,
Der krumme Troll prompt auf den Weg,
Voller Neid und Niedertracht,
Als alles still und nichts sich regt.
So kroch er unter Fensterläden,
Durch tiefe feuchte Wassergräben,
Durch Löcher von maroden Zäunen,
Hinter alten Bauers Scheunen.
Schlich sich durch die offnen Fenster,
Leiser als die Dorf-Gespenster.
In Kammern und auf Essenstischen,
Sah er die kleinen Lämpchen stehn,
Erwartungsvoll aufs laute Zischen,
wollt er die Flämmchen tanzen sehn.
So steckte er ein jede Lampe,
In seinen großen Jutesack,
Füllte ihn zur Oberkante
Und machte sich hinfort auf Zack.

Doch in seiner Höhle angekommen,
Und die Lampen aufgestellt,
Fühlte er sich nicht vollkommen
So als ihm vieles gar noch fehlt.
‘‘Öl und Gase müssen her,
Es reicht mir nicht, ich brauche mehr“
So machte sich der alte Troll,
Von Gier befalln noch einmal auf,
Treibt Fässer auf in seinem Groll,
Rollt sie vor sich hin im Lauf.
Voll mit Öl und Pech gefüllt,
Und sie waren ach so schwer,
Doch in der Höhle wurd gebrüllt,
So freuts ihn ach so mehr,
Das nun er stand in einem Hort
Voller Lichter und auch Ölen,
Die Wunder für seinen Komfort,
Vor Freude könnt‘ er grölen.
Voller Freude und Verlangen,
Stellte auf das Diebesgut
Entzündete der Menschen Lampen,
Und staunte über ihre Glut.

Doch reichte ihm der helle Schein,
Auf Dauer leider nicht,
Noch viel heller sollt‘ es sein,
Noch war es nicht zu dicht.
So öffnete er auch die Fässer,
Und wollte ihrer Schein betrachten,
„So viel Öl, das leuchtet besser,
Das werd ich nun entfachen“
Und das tat er voller Freude,
Doch ein lauter Knall war nun zu hörn,
Er spürte noch ganz kurz die Reue,
Ehe er vom Licht verschluckt.

So ging der graue alte Troll
Wenn auch nicht im dunkel,
Nieder an dem argen Groll,
Wenigstens in hell‘ Gefunkel

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