TIMO ERTEL

Die erste Rauhnacht

Die erste Nacht tritt leise ein,
der Tag zieht aus, die Stuben klein.
Kein Rad, kein Lärm, kein hastig Wort,
die Zeit bleibt steh’n an diesem Ort.

Der Rauch steigt auf aus Harz und Holz,
nimmt Sorgen mit, ganz still und stolz.
Was war, darf geh’n, wird nicht beklagt,
was kommt, noch nicht beim Namen gefragt.

Man schließt das Tor, man schürt das Licht,
spricht wenig nur und urteilt nicht.
Denn diese Nacht, so alt und schlicht,
trägt mehr Gewicht als lautes Pflicht.

Drum hör genau, was drinnen spricht,
wenn draußen Frost die Wege bricht:
Wer still beginnt, beginnt nicht klein –
die erste Rauhnacht segnet ein.

Wie gefällt dir das Gedicht?

Klicke auf die Sterne um es zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 5 / 5. Anzahl Bewertungen: 1

Gib die erste Bewertung für dieses Gedicht ab.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert