Olga Sadlowski

Ein Blick im Spiegel

Ich sah im Spiegel zwei Gesichter, der Wahrheitsblick, verborgen Sinn
Ich sprach mit meinem zweiten Ich-dem Richter, sagt du doch mir, wer ich bin
Ein Wesen, Gast des Universums, Besucher ferner Galaxie?
Wie lange reicht mein Lebenspensum, die Wirklichkeit, die Fantasie?

Unendlichkeit beherrscht Gedanken, verschwommen Blick: wo fängt das an?
Wem soll ich ehren, lieben, danken, gibt dort, in Kosmos-Ozean?
Ich sah zum Himmel, klare Sterne, verborgen, reizvoll, ungewiss
Unnahbar, tief geheime Ferne, ich sehe Mondschein durch Umriss

Wir tragen Lebenspflichten …müde. Verpflichtend, rasch vergeht die Zeit
Sind wir alt, verschlossen, prüde? Zuspruch, Erwartung, Auszeit?
Das Wartezimmer voller Reue, die letzten Gäste mit Gepäck
Zerkratze Koffer, Ängste, Scheue: wir gehen, reisen, rennen weg…

Vergolden Zeit durch Streitereien, verüben Macht und lernen nie
Wie kämpfen um die ersten Reihen und zwingen Gegner in die Knie
Die Wertestellung trennt die Massen, man gibt den Menschen einen „Wert“
Wir unterscheiden uns durch Rassen, ist das der Sinn des Lebens? „Wert?“

Ich sehe im Spiegel die Gestalten, was bin ich nun, ein Mensch, ein „mal“
Die Kontinenten tragen Spalten, die Erde bebt und schwebt im All
Magnet hält Kern des Lebens lange, der Kosmos hütet sein Planet
Uns gibt’s schon ewig, sehr lange…Wir schöpfen gern, die Kugel dreht

Natur rächt sich, die Geschenke vernichten Menschen skrupellos
Denn Kosmos sieht das, weint, ich Denke- die Erde fühlt sich nackt und bloß
Denn Jemand gab uns den Planeten, zum Leben, lieben, einfach so
Gefühle, Sprachen, die Gebote-das soll uns dienen, machen froh

Wir werfen weg…vernichten, töten, wir brennen nieder, haben Stolz
Wie Horde dummer Idioten, die Wälder fällen für das Holz
Zufrieden? All die „Guten“ Taten vergisst nun niemand, nicht mal Gott
Die nächsten Gäste sind die Ratten, die sind zwar stinkig, aber Flott!

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