TIMO ERTEL

Ende des Sommers.

Der Sommer geht, das Licht verblasst,
der Abend naht in mattem Rot.
Was nicht gereift, das fällt zur Rast,
der Tag verneigt sich still dem Tod.

Die Felder schweigen abgeerntet,
kein Lied mehr zieht durch Flur und Wind.
Was nicht ins Herz gesammelt wurde,
verliert sich wie ein flüchtig Kind.

Ein Sturm erhebt sich überm Tale,
die Eberesche senkt ihr Haupt.
Ein Wind fährt durch die offnen Male,
wo einst der Mohn im Sonnenstaub.

Doch kaum ist dieses Toben fort,
da liegt das Land in goldner Ruh.
Die Schatten dehnen sich am Ort,
und Äpfel glühn im Morgentau.

Was niederfiel, das wird zum Samen,
was unterging, trägt neues Licht.
Die Welt verliert nicht – sie verwandelt,
und aus dem Nichts erhebt sie sich.

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