TIMO ERTEL

„Herbstgedanken“ als Sonett

Der Herbst ist Kunst: er malt mit stillen Händen,
bemalt das Loslassen in feurigem Gewand.
Was Blätter sind, die sich dem Wind verpfänden,
ist Seelenspur, die unvergänglich stand.

Der Sommer lockte uns mit vollen Tischen,
doch erst im Herbst zeigt sich, was wirklich bleibt.
Im Fallen hebt Erinnerung die frischen
Gefühle, die kein Jahreslauf vertreibt.

In Abendkühle klingt ein fernes Beben,
ein Echo, das den Herzen Ewigkeit verheißt.
Vergängnis haucht den Dingen tiefres Leben,
weil alles, was entgleitet, Wahrheit heißt.

Und so vollendet, was uns leise schmerzt:
Ein Herbst, der mehr als Sommer uns gelehrt.

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