TIMO ERTEL

„Ich wollte blühn – doch ihr vergaßt den Regen“ Ein stiller Monolog der Natur

Ich wollte blühn, so wie gewohnt,
nach altem Plan, der ewig wohnt.
Doch als ich meine Kelche hob,
war’s still – kein Tropfen fiel herab.

Die Knospe streckte sich zum Licht,
doch spürte sie die Feuchte nicht.
Der Wind, er kam in falscher Richtung,
mit Wärme, Staub – doch ohne Dichtung.

Ich sang mein Lied in jedem Trieb,
vertraute, dass ihr wieder liebt.
Doch über mir nur Himmel blau,
zu schön, zu leer – mir wurde flau.

Ihr schautet mich mit stolzen Blicken,
macht Bilder, Sprüche, Likes in Massen.
Doch dass ich dürste, dass ich warte –
das mochtet ihr nicht in die Tasten fassen.

Ich bin kein Markt, kein grünes Ziel,
nicht euer Frühlings-Rollenspiel.
Ich bin das Land, das geben will –
doch ohne Wasser werd ich still.

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