Wie selbstverständlich öffnen wir die Augen
um den Tag zu sehen, die Sonne,
doch das Wesentliche sehen wir nicht.
Du schlägst Deine Augen auf
und siehst – nichts,
nur Dunkelheit die Dich umgibt.
Bekannte Geräusche erreichen Dein Ohr
und vertraute Stimmen.
Hilflos greifen Deine Hände ins Leere,
Panik ergreift Dich.
Du willst schreien,
Dir die Dunkelheit von den Augen reißen.
Doch Du bist wie erstarrt,
unfähig eine Bewegung zu machen.
Warum Du – warum jetzt?
Du hast doch Dein ganzes Leben lang
sehen können –
das soll jetzt alles vorbei sein?
Blühende Blumen, ziehende Wolken,
strahlende Gesichter, zärtliche Blicke –
nur noch in der Erinnerung?
Kannst Du das, willst Du das?
Plötzlich legen sich Arme
ganz zärtlich um Dich
und Du fühlst Dich geborgen.
Aber nichts ist selbstverständlich,
auch wenn wir es ganz gerne so sehen.
Herr Rehder, versuchen sich etwas einfacher zu formulieren. Das wirkt schwungvoller, greift den Leser mehr. Kürzere Formulierungen wirken manchmal wie so ein durch rütteln. Beispiel:
„Doch Du bist wie erstarrt,
unfähig eine Bewegung zu machen.“
Doch du bist wie erstarrt,
unfähig sich zu Bewegen.
Oder:
„Du hast doch Dein ganzes Leben lang
sehen können –“
Du hast doch dein ganzes Leben gesehen –
Oder:
„auch wenn wir es ganz gerne so sehen.“
auch wenn wir gerne so sehen
Ansonsten ist es gut.