Ronja Stüwe

Meiner Schwester

Es glimmet ruhig in Löwenmähnen
Und küsst der Wüste Angesicht
Zur Herbstzeit tuts im Laube gähnen
Und in den Nächten spendets Licht.
Seine Münder sprechen viele Zungen
Und keiner weiß, woher es kam
Mal ist es leise und gedungen
Mal ist es stürmisch, heiß und grell
Mal sucht es Krieg und beißt in Lungen
Mal ist es freundlich, still und warm
Doch immer ist es ungezwungen,
immer frei und ewig hell.

In ihm leben alle Farben
Alle Laute dieser Welt
Es spendet Trost, wenn Menschen klagen
Es brennt für sie, bis es zerfällt.
Sein Schauplatz ist mal Tod, mal Leben
Es ist reich doch scheut es nicht
Sich auch Armen hinzugeben
Nimmt gütig jede Gabe an
Ohne Hunger zuzugeben.
Es beugt sich ohne, dass es bricht
Gibt Wind und Wasser seinen Segen
Beißt nur, wenn man zu nahe rückt.

Ist mir kalt und bin ich müde
Und nichts der Welt hat mich verschont
Dann wartet es auf mich mit Güte
Weil es in deinen Augen wohnt.

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