Heidrunar Helsdottir

Ode an das Wasser

Wasser…

Lebenswichtig, Lebenselixier, Lebensspender.
Es umhüllt mich warm, gibt Geborgenheit.
Es umfließt mich – kühlend und nährend.
Ich lasse mich treiben,
von der Strömung mitnehmen,
oder von den Wellen tragen.
Sanft regnet es von oben herab,
nährt die Erde und alles, was auf ihr wächst.
Es höhlt die Steine, gräbt Schluchten,
reißt alles mit, was ihm in den Weg kommt.
Wasser kann sanft plätschern
oder als reißender Strom dahin fließen.
Flüsternd fließt es im Bächlein.
dröhnend stürzt es als Wasserfall,
leise strömt es dahin als mächtiger Strom.
Als Tropfen fällt es herab,
als Dunst steigt es wieder auf.
Ein ewiger Kreislauf – und doch alles verbunden.
Seine Quellen, von schützenden Wesenheiten bewohnt,
seine Brunnen, der Übergang in die Anderswelt.
Sümpfe mit flirrenden Elmslichtern,
geisterhafte Nebel, dunkle Erlen mit blutendem Holz.
Glitzernde Wellen im Sonnenlicht,
Seen, in deren glattem Spiegel alles widerscheint,
die mich dennoch in die Tiefen schauen lassen
in die Tiefe meiner Seele… bis hin zu den Ahnen.
Wasser, das alles verbindet: Leben und Tod.
Wasser, welches mich schützend umhüllt.
Aus Wasser bin ich – und zum Wasser kehre ich zurück.
Möge es mich tragen, hinfort spülen, mitreißen…
Mit dem Strom der Seelen schwimmen lassen
bis ich unter der Gjallarbru, im Reich der Hel angekommen bin,
zu Hause.

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