Albrecht Classen

Stille

Nach der Kakophonie
tritt Stille ein,
ganz einsam
säuselt der Wind
um die Felswände
und lugt nach mir,
nur die Insekten
surren durch die Büsche,
mit sich selbst beschäftigt,
weit dehnt sich der Blick
hinaus in die Wüste
jenseits aller Worte.

Getratsche
des Alltags,
elektronische Störgeräusche,
Wortgeplätscher,
Geplapper
schon am frühen Morgen,
wo bleibt denn
die Besinnung?
Im strudelnden Redefluss
verstreicht die Zeit
und schwindet das Leben dahin.

Leise
drängt sich
ein Wort auf,
klopft zaghaft an
und fragt,
ob es willkommen sei.
Es will nicht stören,
verharrt bescheiden
im Vorhof
und wartet,
bis die Tür sich öffnet.

In der Stille
dröhnt der Ton
meines Wortes,
klingen die zwei Silben
wie Glockenschläge
und wandern
durch das ganze Land.
Einhalt,
Ruhepause,
lasst uns lauschen,
das Geschenk
kommt nur einmal.

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