Albrecht Classen

Strömung

Unablässig
fließen die Wellen
um die Felsen herum,
dann schießen sie vorwärts,
und trudeln davon.
Geschmeidige Wendungen,
immer neue Versuche,
Unbeständigkeit
in stets neuer Flut,
der Mond steckt dahinter.

Kleine Schaumkronen
steigen auf für Sekunden
und sinken in sich hinab,
kurzatmig küssen
schwache Wellen
die Lava aus alten Tagen,
Algen und Moos
küssen zurück,
und schon strömt
die Meeresflut davon.

Erneut erhebt sich
der Wasserspiegel,
versucht sein altes Glück,
doch die Felsen kümmert es nicht.
Das dauert noch zig-tausend Jahre,
Körnchen um Körnchen
davongespült.
so viel Ruhe
in all der Bewegung,
still meldet sich die Zeit.

Betrachtungen
am Meeresufer,
das Gestern
mit dem Morgen vereint,
alte Hoffnungen erwachen,
der Schmerz meldet sich zu Wort,
einst waren da noch Freunde,
heute ziehen sie sich zurück.
Der Stille Ozean ruft und lockt,
so viel Leben in der Tiefe,
wartet auf mich,
der alte Kreislauf
hat mich fest im Griff.

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