Werner Siepler

Von vorn beginnen

Man kennt ihn als stadtbekannten Säufer,
trinkt schon lange nicht mehr anonym,
ist am Kiosk stets der erste Käufer,
manch einer sieht ihn als Ungetüm.

So lebt er seit Jahren von der Stütze
und ist tatsächlich ein armes Schwein,
sammelt hin und wieder mit der Mütze,
Kleingeld für „Hochprozentiges“ ein.

Früher war er mal hoch angesehen,
eine richtige Persönlichkeit,
doch die Glückssträhne blieb nicht bestehen
und es begann eine miese Zeit.

Misserfolg wurde nun sein Begleiter,
manch Wichtiges aus dem Ruder lief,
man sieht ihn als krassen Außenseiter,
der sogar schon auf der Straße schlief.

Sein alter Freund aus besseren Zeiten,
ihn in seiner Notlage vergisst,
ignoriert jetzt seine Schattenseiten,
keineswegs zu helfen bereit ist.

Nun ist er ganz unten angekommen,
das Schicksal sich noch viel rüder zeigt,
hat ihm die letzte Hoffnung genommen,
sein Alkoholkonsum ständig steigt.

Dieser Mensch letztlich nur die Kurve kriegt,
wenn er konsequent von vorn beginnt,
zuallererst den Alkohol besiegt,
hierdurch neue Energie gewinnt.

Wie gefällt dir das Gedicht?

Klicke auf die Sterne um es zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 1.7 / 5. Anzahl Bewertungen: 19

Gib die erste Bewertung für dieses Gedicht ab.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert