Olga Sadlowski

„Vorwurf“

Kritik empfinde als Vorwurf, nervös, verärgert, zornig, bitter
Betrachte Leben als „Entwurf“, das Bild wird fertig…hinter Gitter
Die Niederlage nimmt die Hoffnung, vergeht Azart, verschwindet Lust
Mann rennt durchs Leben mit Verstopfung, mit Neid, Verlusten, Schmerz und Frust

Die Misserfolge misst Statistik, so tadellos Verleugnung selbst
Vorsichtig mit Equilibristik, das Gleichgewicht -Verleugnung, Vers…
Vorhaltung-oft das Schuldgeständnis, wir geben gerne sorgen ab
Das meiste Leben im Gefängnis, freiwillig, Striebig bis zum Grab

Gespräch mit sich, allein, befreiend-wie sehe ich mich, was will ich nun
Geht raus…wütend, forsch und schreiend? Natürlich nicht, du willst was tun
Nichtanerkennung greift Gedanken: warum nicht Ich? Die sind doch schlecht…
Um jeden Preis sich fest verankern, und Mulden, Mulden, wie ein Specht

Die Kritterei ergreift das Sagen, kein Argument ist gut genug
Wir hören all die stummen Klagen, verbergen Wahres, lieben Trug
Nicht auffallen, dennoch vorne…Die Lästerei befreit den Frust
Ich mach dich schlecht -und hab gewonnen, ich raub dir Lebenslust

Erniedrigt, traurig, nachdenklich geht kleiner Mensch durch Massendrang
Macht sich der andere „Erkenntlich?“ Sucht Opfer, schwachen, leichten Fang
Durch das Gestichel zeigt die Stärke, nutz den Moment und greift dich an
Na und? Schenk lächeln, geh und merke: das ist ein doofer Pelikan

Ein Raubvogel, die Hyäne-die Beute sucht, und Reste frisst
Verschafft sich feierlich Migräne…Narziss, Versager, Egoist
Verschafft sich Lob und Anerkennung-in dem er Schwächere belehrt
Er lernte Leben durch Ablehnung, und sucht verzweifelt nach dem Wert

Habe Mitleid -die arme Seele, gewinne Stärke am Verstand
Vorwürfe, Nörgelei, Befehle-dies alles Wüstenseelensand
Von Wind verweht und bald vergessen, einsamer, dummer Pelikan
Wir wollen doch die Welt verbessern, nicht Morgen…jetzt, fang nun schon an.

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