TIMO ERTEL

Wenn der Winter freundlich wird.

Wenn erster Schnee die Wege weiht,
wird selbst das Dunkel wieder weit.
Ein feiner Glanz legt sich aufs Land,
als führ’ ihn milde Gottes Hand.
Die kalte Luft, so rein, so klar,
erzählt von allem, was noch war.
Doch jede Flocke flüstert leis’:
„Was kommt, ist neu — und niemals Eis.“
Am Fenster glüht ein warmes Licht,
das jeden Zweifel sacht umflicht.
Und wer im Winter Frieden sucht,
find’t ihn im Herz — nicht in der Flucht.
Die Nächte ruh’n in Silberzeit,
ein Stern fällt still in Ewigkeit.
Und hinter frostgebornen Dingen
spürt man bereits den Lenz durchklingen.
So wird der Winter, kühl und sacht,
zum Hüter stiller Lebensmacht.
Er hält die Welt in weißer Ruh’ — damit sie neu erwachen thu’.

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