Rudolf Annecke

Wildwest etwas anders

Auf den Autobahnen herrscht oft Wildwest,
linke Spur für die Raser, rechte für den Rest.
Der Cowboy schießt mit dem Colt bei Streiterei,
der Raser kämpft lichthupend die Fahrspur frei.

Das geschieht nicht einmal, sondern sehr oft,
dabei hatte man auf eine ruhige Fahrt gehofft.
Eine Fahrt zu planen wird zur stressigen Qual,
was ist, wenn man die Tante besucht nochmal?

Warum wird gerast wie nirgends auf der Welt?:
Weil reichlich fließt das Schmiermittel Geld.
Wenn die PS-Lobby spendet für´n guten Zweck,
geht das meiste Geld für Auto-Rennen weg.

Die Umweltler behaupten auch noch frech:
die Umwelt wird versaut vom rasenden Blech.
Obwohl also die Raserei viel Unheil anstellt,
gibt es nicht wenige, denen es sehr gefällt.

So findet der Verkehrsminister das Rasen toll,
er glaubt der Natur hilft, wenn die Kassen voll.
Der Auto- und Treibstoff-Verkauf wird angeregt,
durch Unfälle sind die Krankenhäuser gut belegt.

Auch der Umweltminister hört das sehr gern,
dass viele Bürger bleiben der Autobahn fern.
Selbst der Raser mit Recht stolz sein kann,
seine Fahrweise treibt viele zur Bundesbahn.

Viele halten das Strassen-Wildwest nicht aus,
sie fahren mit dem Zug oder bleiben zu Haus.
Sie hoffen, dass man endlich durchsetzen kann,
dass vernünftig gefahren wird auf der Autobahn.

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