Luckson Chandrakumar

Venedig

Mein Venedig, dein Tribut an den Kapitalismus schmälert deinen unverwechselbaren Charme für die Romantik nicht.
Meine Sinne spüren ihn, jede Faser in meinem Körper nimmt ihn wahr.
Ich atme deine Geschichte tief ein und leise aus,
dieses Bewusstsein nimmt mich ein.
Stolz und Wehmut durchströmen meine Seele.
Nun bin ich auch Zeuge deiner Existenz.

Mit meinen so kleinen Fußstapfen auf deinem heiligen Boden der Liebe wirst auch du Zeuge meiner Existenz.
Doch was bezeugst du gerade?
Mein Herz in Schmerz und Kummer,
zersplittert in Florenz, einer weiteren Perle Italiens.
Verzeih mir!

Gondeln der Liebe, Zuneigung und Romantik durchfließen deine Kanäle.
Sie erbitten deinen Segen.
Nur eine von Herzschmerz geplagte Person kann diese Gesuche erspüren,
denn nur diese Sehnsucht nach verlorener Liebe hält den Schmerz am Leben.

Dieser tägliche Stich durch die Klinge
der einst in Liebe Verbundenen
lässt mich von den Toten erheben.
Nur Liebe kann dich zugleich töten und
am Leben halten, um es zu fühlen.

Venedig, erzähl mal:
Wie oft sind aus verliebten Paaren liebende Paare geworden?
Wie oft wurdest du Zeuge dieser schönsten Form menschlicher Zuneigung?
Wie tragisch, dass ich meiner ersten Liebe
dieses Gefühl nie geben kann.

Die sanften Töne deines Wassers, harmonierend mit den mechanischen Tönen der Boote, erwecken in mir die Sehnsucht nach dem weiten Meer.
Die weiten Meere verführen mich.
Alleine und vergessen möchte ich in der Ungewissheit und Stille der Meere treiben.
Diesen Pakt nehme ich herzlich an.

Venedig, dich
mit deinen atemberaubenden Monumenten sehe ich im Nebel meines Liebeskummers ganz schwach.
Deine rettenden Leinen erreichen mich nicht.

Bald wird gesagt, Venedig verschwinde,
sobald wird auch die Sehnsucht nach ihr verschwinden.
Zukünftige Generationen werden über diese Stadt erzählen,
Zukünftige Generationen meines Ichs werden ihre Liebe suchen.

Die Abendröte an deinem Horizont verfestigt den Schwur, dass ich mit der richtigen Liebe zurückkommen werde,
und die traurige Gewissheit, dass ihre Liebe nie für dich reichen wird.
Es zerreißt mich innerlich.
O Venedig.

Wie gefällt dir das Gedicht?

Klicke auf die Sterne um es zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 3.6 / 5. Anzahl Bewertungen: 38

Gib die erste Bewertung für dieses Gedicht ab.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert