Klaus Lutz

Fenster

Jemand hat das Leben an die Wand gemalt:
„Reisen! Hoffnungen! Bilder!“ Und einen
Engel der singt. Und einen Clown der tanzt.
Und einen Geiger der lacht. Und Sterne die
malen. Und Tage die fliegen. Und Wege die
lieben. Und ich liege im Bett. Denke an den
Brief. Trinke einen Tee. Und sehe, wie die
Sonne aufgeht. Und weiss, das Leben ist da.
Mit Reisen, Hoffnungen
Bildern!

Jemand hat die Zeit an die Wand gemalt:
„Wahrheit! Kunst! Licht! Und einen Bettler der
spielt. Und einen Musiker der reist. Und
einen König der träumt. Und Steine die reden.
Und Blumen die lachen. Und Flüsse die
zaubern. Und ich sitze im Café. Bin wieder in
Indien. Gehe über Basare. Und sehe, wie die
Phantasie blüht. Und weiss, die Zeit ist da.
Mit Wahrheit, Kunst, Licht!

Jemand hat das Paradies an die Wand gemalt:
„Frieden! Freiheit! Liebe! Und einen Zirkus
der spielt. Und einen Chor der feiert. Und
einen Jäger der betet. Und Adler die reisen.
Und Berge die leben. Und Bäume die denken.
Und ich stehe am Fenster. Sehe den kühlen
Tag. Und bunte Gärten. Und wie der Herbst
redet. Und weiss, das Paradies ist da. Mit
Frieden Freiheit! Liebe!

Jemand hat mit der Wand gelacht. Und die
Kunst gezeigt. Mit dem Zirkus. Mit der Zeit. Mit
dem Paradies. Und jeder Blick zeigt klare Augen
Und jedes Wort zeigt wahre Sprachen. Und
jeder Schritt zeigt helle Wege. Und ich bin der
König mit der Geige. Und ich bin der Stern mit der
Stille. Und ich bin das Meer mit der Insel. Und
lebe in Blumen. Und tanze in Steinen. Und lache
in Flüssen. Und bin: „Die Reise! Der Brief! Das
Glück!“

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