TIMO ERTEL

An die Seele des Sommers

Du lichter Gott in Ährenflammen,
Herabgestiegen aus dem Licht,
Dein Hauch durchzieht die grünen Kammern
Und zittert auf dem Angesicht
Der stillen Welt, die träumend lauscht,
Wenn Duft und Glanz einander tauscht.

Du bist im Wind, der Wipfel wieget,
Im Strom, der golden niederfällt.
Dein Geist in sanften Nebeln lieget
Und wandelt segnend durch das Feld.
Was sich in Gräsern flüsternd neigt,
Hat dich in seinem Kern gezeigt.

Wo du erscheinst, da ruht die Frage,
Da wird das Dasein fromm und weit.
Im Mittag liegt ein Hauch von Sage,
Ein Gleichnis göttlicher Geweiht.
O Sommer, du – der Leib der Zeit,
In dir wird Endliches erneut.

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