Michael Bitsch

Der Wolf

Im aufgehenden Mond kann man ihn seh’n;
ein Wolf scheint wie versteinert auf dem Hügel zu stehn.
Es sieht aus als hält er Wacht, doch dann hebt er den Kopf und heult in die Nacht.
Die Frage, die mich seit Wochen quält: Nach wem er dort oben wohl Ausschau hält?
Wen will er rufen, was ist sein Leid? Ich gäbe was drum, wüßt ich bescheid.
Das Heulen verstummt; der Morgen dämmert; ein schrecklich Verlangen meinen Kopf zerhämmert.
Den Hügel erklimmen, um zu seh’n was dort ist;
Den Wolf zu versteh’n, meine Sehnsucht jetzt ist.
Der Wolf ist verschwunden, ich breche auf. Es ist nicht sehr weit bis zum Hügel hinauf.
Oben angekommen, bleibe ich stehen, Sehe auf den Boden und lerne Verstehen.
Ich weiß jetzt, warum er Nacht für Nacht weint, denn hier hat sich ein Tier mit dem Boden vereint.
Erinnerungen holen mich ein!
Ich sehe zum Himmel und fang‘ an zu schrei’n!

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