O Sonne, grelle Götterlampe,
du brennst mit ungefragtem Glanz,
als wärst du stets willkommen, dampfe
durch Fensterscheiben, ohne Tanz.
Du krönst den Tag mit goldner Krone,
verdrängst die Zweifel, schlägst Alarm –
doch wen dein Licht in Wunden schone,
den triffst du trotzdem heiß und arm.
Du predigst Licht, du sprichst von Klarheit,
doch blendest, wo es Wahrheit bräucht.
Und was sich flieht in deine Wahrheit,
wird oft im Schatten erst erleucht’.
Drum sei nicht Gott, nur Gast im Bogen –
nicht Macht, nur Wärme, leicht gezogen.