TIMO ERTEL

Deine Stimme im Sommer

Die Biene fliegt von Zweig zu Zweig,
die Flügel glänzen, licht und fein.
Im Kelch der Lilie sucht ihr Steig
nach süßem Duft und goldnem Schein.

Komm näher, Lieb, hier war der Ort,
an dem wir still das Wort empfingen,
dass unser Herz von diesem dort
bis an das letzte Meer sollt’ dringen.

Sieh auf, wo hohe Pappeln stehn,
sie rauschen leis’ im Sommerwind.
Kein Hauch mag hier durchs Tal mehr gehn,
doch oben singen Kronen lind.

Sieh auf, wo weiß die Möwen ziehn,
den weiten Himmel sanft geteilt.
Was sie dort sehn, das gilt auch uns:
die Zeit, die bleibt, wenn Tag verweilt.

So hält, was einst die Seele band,
im Strom der Jahre fest und rein;
wir tragen still die gleiche Hand
und lassen jeden Tag uns neu sein.

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