Klaus Lutz

Die Sprache

Ich liege im Bett! Einmal am Tag
kommt die Hauskrankenpflege. Dann
sehe ich aus dem Fenster. Trinke Tee.
Sehe mich im Zimmer um. Und denke
so nach: „Warum habe ich keine Ideen?
„Warum gelingt mir kein Satz mehr?
„Warum geht nichts im Leben weiter?
„Warum läuft zur Zeit alles schief?“
Und denke an Worte. An Blicke. An
Lieder. An Leben. An Zauber. Und
finde die Formel. Und rede mit der
Zeit. Und lebe auf Sternen!

Und ich mache weiter! Hoffe auf ein
Wunder. Hoffe auf etwas Glück. Hoffe
auf bessere Tage. Sehe die Gärten.
Den Himmel. Die Sterne. Den Mond.
Den Tisch. Die Arzneien. Und was
in Wahrheit zählt. Und denke: „Bis jetzt
hast Du überlebt! Die Behinderung!
Die Komplikationen! Die Krankheit!“
Und das mit Kraft. Und Willen. Und
da findest Du die Kunst. Und den
Satz.

Und ich sehe dieses Leben! Mit
Reisen. Und Menschen. Und
Städten. Und Ländern. Und guten
Zeiten. Und denke mir so, die Welt
dreht sich weiter. Du bist Krank. Und
das Leben geht weiter. Du bist Pleite.
Und das Leben geht weiter. Du bist
Einsam. Und das Leben geht weiter.
Und Du denkst. Und das Leben geht
weiter. Das Leben geht weiter. Das
ist der Satz der Sätze!

Und jetzt ist es Abend! Und still im
Haus.Und ich sitze an der Wand.
Esse fBrötchen. Denke an den Tag.
An die Zeit die ich vertrödele. Mit
Ideen. Mit Hass. Mit Streit. Ohne
Witz und Sinn. Und lasse das
Zimmer reden. Mit den Büchern.
Dem Tisch. Dem Sofa. Dem Stuhl.
Dem Bett. Und das Herz malt. Und
der Kopf singt. Und die Seele fliegt.
Und ich habe wieder die Worte

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