Albrecht Classen

Fliegen, ja fliegen

Im Angedenken an Karoline von Günderode

Deine Schiffahrt
im Weltraum
endete im Zerschellen
des Fliegers,
und dann wachtest du auf.

Flügel sind uns
nicht gewachsen,
aber unsere gefiederten Zeitgenossen
flattern durch die Lüfte,
hinterlassen manchen schönen Ton.

Die Bitterkeit
des politischen Alltags
ist die Schwere
unseres Daseins,
daran bist du zerbrochen.

Das Lied hingegen
ist den Naturgesetzen
nicht unterworfen
und vermag sich
aufzuschwingen
hoch in die Lüfte
jenseits aller Grenzen.

Die Angst vor dem System
sitzt uns im Nacken,
im Traum finden wir die Freiheit,
Sehnsucht
war stets noch zutiefst menschlich.

Lesen wir mit Gottfried
die alten Liebesgeschichten
und streben nach dem Schmerz,
denn nur das harte Brot von gestern
nährt den hungrigen Mensch.
Freunde, diesen Kuss . . .
ach nein, nicht mehr gültig,
heute klingelt das Geld allein.

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