Christoph Maas

Herbststimmung

Ein Blatt tanzt sacht zur Erde.
Der Baum trennt sich vom Fabenkleid.
Des Herbstes stürmische Gebärde.
Der erste Schnee ist nicht mehr weit.

Die Köpfe stecken schon in warmen Mützen.
Kastanien liegen überall.
Nur Schüler müssen jetzt noch schwitzen.
Der Nebel hält sich tief im Tal.

Der Winde pfeift durch die engen Gassen.
Der Marktplatz bleibt am Abend leer.
Nur einer hat getrunken über Maßen.
Sein Gang wirkt mehr als zentnerschwer.

Vergänglichkeit zeigt offen ihr Gesicht.
Und Pflanzen werden gegen Frost geschützt.
Nur schwach noch schenkt die Sonne warmes Licht.
Der letzten Blüte hat ihr Mut nicht viel genützt.

Die Schöpfung muss nicht mehr gefallen.
Sie zeigt sich ohne Scham fern ihrer Pracht.
Das Sterben ist das Schwerste wohl von allem.
Doch birgt es schon des Lebens neue Kraft.

Das kahle Astwerk wiegt sich in der Ruhe.
Unterm Baum der Menschen hektischer Betrieb.
Wenn ich dann auch mal gar nichts tue,
zeigt sich, wo wahre Stärke liegt.

Wie gefällt dir das Gedicht?

Klicke auf die Sterne um es zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 3.4 / 5. Anzahl Bewertungen: 28

Gib die erste Bewertung für dieses Gedicht ab.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert