Tamina Kiana Risser

Ich bin nur müde.

„Ich bin nur müde“, flüstert’s leis,
als wär das schon genug Beweis.
Doch tief in mir, da schläft kein Traum –
nur Schatten zieh‘n durch meinen Raum.

Es ist die Müdigkeit, die bleibt,
auch wenn der Tag in Morgen schreibt.
Die keine Decke je vertreibt,
und jede Stunde tiefer treibt.

Ich lache noch, doch ohne Klang,
mein Herz schlägt flach, nicht frei, nicht bang.
Ein stummes Pochen, dumpf und weit,
verloren in der Wirklichkeit.

Ich meide Spiegel, meide Licht,
weil beides sagt: Ich lebe nicht.
Ich atme, ja – doch atme leer,
als ob mein Inneres nicht mehr.

„Ich bin nur müde“, sag ich sacht,
und hoffe, dass es niemand fragt.
Denn was ich meine, sag ich nie –
es hört mir eh…
nur Stille zu.

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