Im dunklen Wald, wo Tannen stehn,
lernt selbst die Zeit, vor Gott zu gehn.
Der Atem steigt wie Weihrauch sacht,
der Schritt wird still in heil’ger Nacht.
Ein Kerzenlicht an rauer Rinde
verkündet, was kein Wort erfinde:
Dass Gott im Schweigen nahe kommt
und Herz und Schuld im Frieden nimmt.
Kein Ruf erschallt, kein lautes Lied,
weil Stille selbst zur Andacht wird.
Der Mensch wird klein vor Gottes Blick
und findet Maß und Ziel zurück.
So hält die Nacht, was sie verhieß:
Dass Licht aus Gottes Gnade fließt.
Waldweihnacht heißt im tiefsten Grund:
Der Friede kommt – und bleibt gesund.