TIMO ERTEL

Im Staub der goldnen Wege

Im Staub der goldnen Wege liegt
ein Korn, das seine Stunde wiegt.
Der Sommer spricht nicht, was er meint –
er schweigt, weil er das Reifen meint.

Ein Lichtspiel flimmert auf dem Stein,
ein Windhauch streicht an Gräsern ein.
Kein Plan, kein Ruf, kein ferner Klang –
nur Dasein, das sich selbst empfangt.

Die Zeit verrinnt, doch nicht in Hast –
sie ruht im reifen Himmelsast.
Ein Blatt, noch grün, beginnt zu schweben –
es weiß: Vergehen heißt auch Leben.

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