Früher dachte ich, Liebe wäre laut. Groß, dramatisch, voller Krach und Feuerwerk. So wie in diesen Filmen, wo Türen zugeschlagen werden und dann jemand im Regen steht und ruft: „Ich liebe dich!“
Doch ich weiß liebe kann das komplette Gegenteil sein.
leise. Nicht im Sinne von still – sondern im Sinne von angekommen.
Es war nicht mehr dieses ständige Fragen: Bin ich genug? Bleibt er? Liebt er mich nur, wenn ich keine Sachen anhabe?
Man sagte mir mal, meine Augen seien wunderschön.
Nicht mein Körper, nicht mein Lachen, nicht meine Figur.
Sondern meine Augen.
Kleine Dinge die ihm an mir gefallen.
Seitdem hat sich etwas in mir verschoben.
Nicht ruckartig, eher wie Jahreszeiten.
Langsam, aber unumkehrbar.
Ich merke es daran, wie ich mich anschaue, wenn ich allein im Spiegel bin.
Nicht mehr auf der Suche nach Fehlern, sondern nach Spuren von dem, was er sieht.
Und manchmal entdecke ich sie.
Das wenig grün in meinen Augen.
Ein Lächeln, das nicht für andere gedacht ist, sondern nur für ihn.
Mit ihm fühlt sich Nähe nicht nach Enge an.
Seine Arme um mich – kein Gefängnis, sondern eine Erinnerung daran, dass ich sicher bin.
Dass ich nicht kleiner werden muss,
um Platz in einem Herzen zu finden.
Ich glaube, ich habe verlernt, mich ständig zu entschuldigen.
Für meine Gedanken.
Für meine Art, zu fühlen.
Für mein Zuvielsein.
Denn er hat nie versucht, mich leiser zu drehen.
Nur besser zu verstehen.