Du stehest still, o göttlich Rad,
am höchsten Punkt der Zeitenleiter,
wo Glanz sich über Grenzen lad’
und Licht dem Dunkel wird zum Streiter.
Im Äther droben ruht dein Gold,
kein Schatten wagt sich vorzudringen,
kein Wind, der deinem Lobgesang
vermöchte still zu widerklingen.
Die Erde neigt sich deinem Blick,
wie Kelche, die zur Sonne streben,
und selbst der Mensch – ein Augenblick –
vergisst das Messen, reines Leben.
O Mittagskrone, lichter Pakt,
du zeugst vom Maß in allen Dingen;
doch wo das Licht am längsten lacht,
beginnt das leise Rückwärtsschwingen.
So mahnt dein Stand, o Sonnenkreis:
Was steigt, das wird sich wieder senken.
Was hell ist, birgt auch sanft den Preis,
die Zeit ins Tiefe zu verschenken.