Der Abend sinkt mit mildem Licht
Ins goldne Meer der Ähren,
Ein Vöglein ruft, ein Käuzchen spricht
Von längst verklungnen Zähren.
Die Wege glühn im letzten Schein,
Ein Falter tanzt im Wind allein.
Ein Bächlein murmelt, fast wie Traum,
Im Schatten alter Weiden,
Die Zeit verliert sich wie im Raum,
Wo Kind und Klang sich scheiden.
Und aus dem Flieder weht so sacht
Ein Duft von längst vergangner Nacht.
Die Sonne neigt sich weltvergessen,
Als wüsst’ sie nichts von Pflicht und Plan,
Sie küsst die Dächer, Feld und Gassen
Mit einem Blick, der still verrann.
So ruht die Welt, so schweigt die Zeit –
Und birgt in sich Unendlichkeit.