TIMO ERTEL

Wenn der Wald die Zeit anhält

Im dunklen Wald, wo Tannen stehn,
lernt selbst die Zeit, still mitzugehn.
Der Atem zieht als feiner Rauch,
der Schritt wird sacht, das Wort es auch.
Ein Kerzenlicht an rauer Rinde
sagt mehr, als je die Stimme finde.
Der Mund verstummt, das Herz wird weit,
der Wald bewahrt, was Frieden heißt.
Kein Ruf, kein Lied durchbricht die Nacht,
nur Nähe wird aus Maß gemacht.
Der Mensch wird klein, doch nicht verlorn,
im Stillsein neu zum Maß geborn.
So hält die Nacht, was sie versprach:
Nicht Glanz, nicht Lärm – nur Sinn danach.
Waldweihnacht bleibt im tiefsten Grund:
Wo Maß sich hält, wird Frieden gesund.

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